Weltmeister werden und die Schule schaffen. Was zunächst wie ein naiver Kindertraum klingt, kann in der Eliteschule des Sports Realität werden …
An der Eliteschule des Sports bringen Nachwuchsathleten Schule und Sport unter einen Hut. Derzeit betreuen wir 130 Nachwuchstalente zwischen 12 und 19 Jahren aus den Sportarten Schwimmen, Leichtathletik, Judo, Tischtennis, Wasserball, Tennis, Turnen, Handball, Rudern, Kanu, Boxen, Schießen und dem Behindertensport. Sie absolvieren ein individuelles Trainingsprogramm, erreichen einen qualifizierten Schulabschluss und werden in ihrer gesamten Persönlichkeitsentwicklung pädagogisch betreut. Das sportliche Training absolvieren die Kinder direkt am Stützpunkt, die schulische Ausbildung wird über die Carl-Friedrich-Gauß-Schule als Partnerschule des Leistungssports sichergestellt.
Ziel der gemeinsamen Arbeit von Trainern, Lehrern und Betreuern ist es, die Vereinbarkeit von Leistungssport, Schule und stabilem sozialem Umfeld für die jungen Talente zu gewährleisten und die Rahmenbedingungen ständig zu verbessern. Dabei spielen Faktoren wie kurze Wege (Zeitersparnis), schulische Betreuung (Nachholunterricht), sozialpädagogische Betreuung (familiäre Atmosphäre) und überschaubare Kosten für die Aktiven und deren Eltern eine wichtige Rolle. Das Leben im Internat erspart vielen Jugendlichen erhebliche Fahrzeiten und ermöglicht ihnen, ihr Training quantitativ und qualitativ zu optimieren. Freizeit, die viele Aktive vor ihrer Aufnahme ins Internat kaum noch hatten, hat auch wieder ihren Platz im Alltag.
Im Zusammenwirken mit den Stützpunkten im Leistungszentrum ergibt sich das so genannte Schule-Leistungssport-Verbundsystem. Zu diesem Verbundsystem gibt es zusätzlich für zwölf bereits volljährige Bundeskaderathleten die Möglichkeit, in einer Wohngemeinschaft ein Zimmer zu bewohnen. Diese Appartement-Wohnungen befinden sich in einem Extrabereich des Internat-Gebäudes und werden den Sportlern zu günstigen Mietkosten zur Verfügung gestellt. Die Zimmer werden vorrangig Sportlern angeboten, die wegen der optimalen Trainingsbedingungen den Weg nach Hannover gewählt haben, und parallel dazu eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren. Sportler, die das Internat verlassen, können diese Möglichkeit der Unterbringung im Einzelfall ebenfalls nutzen.
Am Donnerstag, dem 3. September 1998, startete die Zusammenarbeit der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Hemmingen und dem Olympiastützpunkt (OSP) Hannover. Dazu wurde an der Schule das Sporttutorium eingerichtet. In diesem Sporttutorium soll jungen Athletinnen und Athleten ermöglicht werden, trotz hoher Trainingsbelastungen auch gute schulische Leistungen zu erbringen.
Ziel des Angebotes ist es, die Anforderungen des Leistungssportes mit den Erfordernissen einer guten schulischen Ausbildung zu vereinbaren. Dazu bekommen die Schülerinnen und Schüler zusätzlichen Unterricht von Fachlehrkräften, falls wegen der hohen Trainingsbelastung (z. B. bis zu dreimaliges Frühtraining in der Woche) oder wegen Teilnahme an Lehrgängen oder Wettkämpfen keine Zeit für normalen Unterricht bleibt. Zudem kann auch an der Schule trainiert werden. Dafür steht u. a. ein eigener Kraftraum zur Verfügung.