Jubiläumsfeier 25 Jahre Sporttutorium und 15 Jahre DFB-Eliteschule am 05.09.2023
Per Mertesacker schickt zum Doppelfest Videogruß aus London
Sporttutorium und DFB-Eliteschule an der KGS Hemmingen sind einzigartig in Niedersachsen
Von Torsten Lippelt
Hemmingen. Mehr als 1000 junge Leistungssportlerinnen und -sportler sind schon vom Sporttutorium der KGS in Hemmingen-Westerfeld betreut worden, das jetzt auf sein 25-jähriges Bestehen zurückblickt. Lobende Worte von allen Seiten gab es deshalb bei einer etwa dreistün- digen Abendveranstaltung im KGS-Forum. Mehr als 100 Gäste wollten sich diese Feier mit Prominenz aus Sport und Politik nicht entgehen lassen.
Im September 2008 wurde die Schule vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) als Eliteschule des Fuß- balls zertifiziert – und damit zusätz- lich der Grundstein für eine verbes- serte duale Ausbildung gelegt. KGS-Leiter Gregor Ceylan betonte: „Keine andere Schule in Niedersachsen ist beides zugleich: Eliteschule des Sports und DFB-Eliteschule.“ In allen drei Schulzweigen und jedem Jahrgang werde der Schülerschaft die Möglichkeit geboten, schulisches Lernen und vereinsorientierten Leistungssport anspruchsvoll miteinander zu verbinden. Das Kul- tusministerium fördere mit zusätzlichen Lehrerwochenstunden an der Schule die angehenden Toptalente. Zudem gebe es Frühtraining und Freistellungen, besondere Stundenpläne, Schulzeitstreckungen und digitale Formate.
Aktuell sind etwa 140 Leistungssportler und -sportlerinnen aus 16 Sportarten in der Eliteschulförderung. 47 davon sind Fußballer, von denen 34 in der 96-Akademie sportlich ausgebildet werden. Bekannteste Fußballabsolventen sind Per Mertesacker, Sebastian Kehl, Wal- demar Anton, Sebastian Ernst und aktuell Nicolo Tresoldi.
„Die KGS Hemmingen war etwas ganz besonderes für mich.“
Per Mertesacker, Absolvent des Sporttutoriums der KGS Hemmingen und 2014 Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft.
Mertesacker sagte in einem aufgezeichneten Videogrußwort aus London: „Die KGS Hemmingen war etwas ganz Besonderes für mich.“ Ein weiterer Glückwunsch kam als Sprachgrußwort von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), der ebenso das Engagement an der Schule für die Verknüpfung von Lernen und Leistungssport lobte.
Auch außerhalb des Fußballs hat die Ausbildung an der KGS die Grundlage für sportliche Erfolge gelegt, so wie bei der später in einer Gesprächsrunde zu Wort gekommenen Olympia-Silbermedaillengewinnerin von 2016 im Viererkajak Sabrina Hering-Pradler. Hinzu kommen zahlreiche Judoka und Schwimmer, Leichtathleten, Rollstuhlbasketballer wie Alexander Budde, Wasserballer und Tennisspieler*innen wie Nicole Rivkin und Max Schönhaus und Benito Sanchez.
Während der Feier zeigten 24 KGS-Schülerinnen und -Schüler zwischendurch auf Matten zwi- schen den Gästetischen sportliche Einlagen von Hip-Hop und Judo über Ballsportarten bis hin zum Boxen. In mehreren längeren Talkrun- den auf einem roten Sofa auf der Bühne unterhielt sich Moderator Stephan Hox von Radio 21 etwa zwei Stunden ausgiebig mit wechselnden Gesprächspartnern unter anderem über den Beitrag der Eliteschulen zur Leistungs- und Spitzen- sportförderung sowie die duale Ausbildung junger Fußballtalente.
Dazu gehörten der Landessportbundvorsitzende Reinhard Rawe und Hannover 96-Präsident Martin Kind, DTB-Tennistrainer Peter Pfannkoch, Handball-„Recken“-Geschäftsführer Eike Korsen und Thomas Castens, Schulsportreferent im niedersächsischen Kultusministerium.
„Sport ist das letzte Lagerfeuer, an dem wir uns heute noch versammeln können“, sagte Rawe. Spit- zensportleistungen seien nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch der Einstellung, ob man diese gesellschaftlich möchte. Martin Kind sagte im Hinblick auf geplante Änderungen bei den Bundesjugendspielen: „Wenn unsere Kinder ihre Potenziale nicht ausschöpfen, haben wir Fehler gemacht. Das ist unsere Verantwortung.“
Hemmingens Bürgermeister Jan Dingeldey (CDU) dankte im Namen der Stadt den beiden Sporttutoriumsleitern KGS-Sportkoordinator Sven Achilles und Sportfachbereichsleiterin Wiebke Drath. „Ihr gebt dem Ganzen ein Gesicht. Danke aber auch an alle dahinterstehenden Lehrkräfte, die zum Gelingen beitragen.“