Der Tod bleibt ein Tabuthema. Doch Woody Allen, der Meister der gehobenen Unterhaltung, bringt ihn auf die Bühne – in Form von Kleimann, einem unscheinbaren Angestellten, der aus dem Schlaf gerissen wird und in ein düsteres Szenario gerät. Eine Bürgerwehr ist unterwegs, um den psychopathischen Mörder der Stadt zu fassen. Kleimann gerät unter Verdacht: Ein Haar des Mörders wurde auf seinem Kamm gefunden.
Verängstigt irrt Kleimann durch die Nacht, ohne zu wissen, wie die Bürgerwehr plant, den Täter zu stellen. Auf seiner ziellosen Flucht begegnet er einer Prostituierten, einem sterbenden Arzt und einer besorgten Bürgerin – alle scheinen eine Lösung zu haben, doch für Kleimann bleibt alles im Dunkeln. Der Mörder entzieht sich weiterhin allen Versuchen, ihn zu fassen.
Die Lage eskaliert, als der Arzt durch eine Injektion des Mörders stirbt. Kleimann wird erneut verdächtigt. Die Masse fordert schnelle Gerechtigkeit: Ein Strick wird geholt, Kleimanns Leben hängt wortwörtlich am seidenen Faden. Doch ein weiterer Mord geschieht, und Kleimann wird fallen gelassen – diesmal im übertragenen Sinn. Der Mörder schlägt erneut zu, und Kleimann wird schließlich selbst zum Opfer. Er stirbt einsam.
Das Theaterstück ist eine Parabel über die zerstörerische Dynamik von Massenhysterie und den Irrglauben an einfache Lösungen. Kleimann steht symbolisch für den Durchschnittsbürger: ein Mensch, der zum Spielball einer korrupten Masse wird, die Selbstjustiz für gerecht hält.



Die Theatergruppe Darstellendes Spiel des 12. Jahrgangs der Carl-Friedrich-Gauß-Schule in Hemmingen, unter der Leitung von Herrn Pelser, überzeugt auf ganzer Linie. Der ruhige Beginn des Stücks bildet einen spannenden Kontrast zur brutalen Massenszene. Humorvolle Einlagen sind gekonnt gesetzt, und die Spielfreude der Darstellerinnen und Darsteller ist in jeder Szene spürbar.
Das Publikum honoriert die Leistung mit tosendem Applaus und begeisterten Gesichtern. Fazit: ein unterhaltsamer, nachdenklicher Abend, der nicht nur dem Tod ins Auge blickt, sondern auch eine Mahnung ist, den eigenen Verstand einzusetzen – für ein Leben in Frieden und Freiheit.



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